BRüCKEN-EINSTURZ IN BALTIMORE IM TICKER - RIESIGES TRüMMERTEIL VON EINGESTüRZTER BRüCKE GEBORGEN - ABER VIELE FEHLEN NOCH

In der Stadt Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist am Dienstag eine gut zwei Kilometer lange Brücke eingestürzt, nachdem diese von einem Schiff gerammt worden war. Nun wurden erste Teile der Brücke geborgen. Lesen Sie alle Entwicklungen im Newsticker.

  • Im Video oben sehen Sie den Moment des Brückeneinsturzes

Riesiges Trümmerteil von eingestürzter Brücke geborgen

Montag, 01. April 2024, 13.19 Uhr: Nach dem Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke in der US-Stadt Baltimore haben Einsatzkräfte mit der Bergung der ersten Brückenteile begonnen. Ein 200 Tonnen schweres Teil sei am Sonntag (Ortszeit) aus dem Trümmerfeld, das seit dem Unglück die Zufahrt zum Hafen von Baltimore blockiert, entfernt worden, berichtete der Sender ABC News unter Berufung auf Behördenangaben.

Es müssten noch tonnenweise weitere Stahl- und Betontrümmer entfernt werden, sagte Marylands Gouverneur Wes Moore dem Sender weiter. „Wir sprechen hier von riesigen Teilen“. Allein auf der „Dali“, dem Unglücksschiff, befinden sich demnach 3000 oder 4000 Tonnen Stahl. 

Wie lange es dauert, bis die Zufahrt für den wirtschaftlich wichtigen Hafen von Baltimore wieder möglich ist, sei unklar, sagte Verkehrsminister Pete Buttigieg dem Sender CBS News. Wie der Hafenkapitän von Baltimore, David O'Connell, am Sonntag mitteilte, soll ein temporärer Ausweichkanal „für kommerziell wichtige Schiffe“ eingerichtet werden.

Suche eingestellt - Sechs Menschen mutmaßlich tot

Mittwoch, 27. März, 01.23 Uhr: Die US-Küstenwache gab am Dienstagabend (Ortszeit) bekannt, dass die aktive Suche nach Überlebenden eingestellt werde. Angesichts der Wassertemperatur sei nach so vielen Stunden nicht mehr damit zu rechnen, dass noch jemand lebendig gefunden werde. Ein Vertreter der Küstenwache sagte, wegen der gefährlichen Strömung und Trümmerteilen im Wasser wolle man die Gesundheit der Rettungskräfte nicht aufs Spiel setzen. Die Behörden gehen vom Tod sechs vermisster Personen aus.

Biden: Keine Anzeichen auf absichtlichen Unfall

18.24 Uhr: Präsident Joe Biden erklärte am Dienstagmorgen im Weißen Haus, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass der Einsturz der Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore absichtlich verursacht wurde.

Er versprach eine umfassende Reaktion der Bundesregierung und teilte mit, dass er bereits mit dem Gouverneur von Maryland, Wes Moore, sowie mit den beiden Senatoren des Bundesstaates gesprochen habe.

Biden erwähnte, dass er die Francis-Scott-Key-Brücke auf seinen Fahrten zwischen Washington, DC und Delaware „viele, viele Male“ überquert habe.

Zudem sagte Biden, dass er wolle, dass die Bundesregierung die vollen Kosten für den Wiederaufbau der Francis-Scott-Key-Brücke trägt, nachdem diese am Dienstagmorgen in Baltimore eingestürzt war.

„Brauchen 45 Minuten länger“: Einwohner von Baltimore beschreibt die Auswirkungen des Brückeneinsturzes

17.41 Uhr: In einem von „CNN“ geführten Interview erklärte ein Einwohner Baltimores, dass der Brückeneinsturz sein eigenes Leben maßgeblich beeinflussen werde. Der Berufsweg führte den 37-Jährigen bis heute täglich über die Brücke. 

„Es betrifft uns sehr“, sagte er in einem auf Spanisch geführten Interview. „Um auf der anderen Seite zur Arbeit zu kommen, brauchen wir etwa 45 Minuten länger.“

Gouverneur: Notruf rettete Leben - „Leute sind Helden“

16.14 Uhr: Der Notruf vom Containerschiff gab den Behörden Zeit, die eingestürzte Brücke für den Verkehr zu sperren, bevor das Schiff in die Brücke krachte. Das teilte Wes Moore, Gouverneur von Maryland, mit.

„Ich bin dankbar für die Leute, die nach der Warnung und dem Notruf die Autos buchstäblich daran gehindert haben, über die Brücke zu fahren - diese Leute sind Helden. Sie haben letzte Nacht Leben gerettet“, sagte Moore.

Weiterhin sechs Vermisste nach Brückeneinsturz

15.28 Uhr: Nach dem Brückeneinsturz in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland werden weiterhin sechs Menschen vermisst. Das teilte der Verkehrsminister des Bundesstaats, Paul Wiedefeld, am Dienstagmorgen (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit. Zwei Menschen seien bislang gerettet worden, von denen eine Person sich im Krankenhaus befände. Man gehe davon aus, dass es sich bei den Opfern um Bauarbeiter handele. Nach den Vermissten werde aktiv gesucht.

In der Nacht zu Dienstag hatte ein Containerschiff die vierspurige Autobrücke gerammt - diese stürzte daraufhin ein. Wiedefeld hatte zuvor dem Sender CNN gesagt, dass der Hafen von Baltimore zu den größten Frachthäfen des Landes gehöre und dort regelmäßig Containerschiffe unterwegs seien.

15.15 Uhr: Die Arbeiter auf der Brücke seien zum Zeitpunkt des Einsturzes damit beschäftigt gewesen, Schlaglöcher zu reparieren, teilte das Verkehrsministerium von Maryland mit. Die Arbeiten hätten nichts mit einem strukturellen Problem zu tun gehabt.

Das FBI stellte außerdem klar, dass es keine Hinweise auf eine Verbindung zu einem Terroranschlag gäbe.

Experte: Brückeneinsturz in Deutschland unwahrscheinlich

14.55 Uhr: Mehrere Sicherungsmaßnahmen beim Bau von Brücken über Wasserwege machen einen folgenschweren Einsturz wie den in Baltimore einem Experten zufolge in Deutschland sehr unwahrscheinlich. „Bei einer Brücke sind die Anforderungen an die statische Sicherheit noch um einiges höher als bei einem Wohngebäude“, sagte Prof. Josef Hegger vom Lehrstuhl und Institut für Massivbau der RWTH Aachen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Als Hochschullehrer, Tragwerksplaner und Prüfingenieur ist er Experte für Brückenbau. Wenngleich ein solcher Havariefall nie auszuschließen sei, erreiche man doch durch die Kombination verschiedener konstruktiver Maßnahmen ein Höchstmaß an Sicherheit.

„So muss der Pfeiler eine gewisse Resilienz haben, dass er nicht beim leichten Anprall schon einstürzt“, erläuterte der Fachmann. Die Bundesanstalt für Wasserbau lege etwa feste Regeln zugrunde, welcher Anpralllast Pfeiler je nach Schifffahrtsweg und Größe der dort fahrenden Schiffe Stand halten müssen. Zusätzlich gebe es auch auf Wasserwegen Einrichtungen ähnlich einer Leitplanke, die einen Aufprall verhindern sollen. 

In vielen Fällen seien Brücken so konstruiert, dass Schiffe mit den Pfeilern nicht oder nur schwer kollidieren könnten: „Bei den Rheinbrücken sind die großen Pfeiler und Pylone häufig am Rand des Flusses angeordnet, so dass die Flussöffnung komplett frei ist. Gibt es in der Mitte einen Pylon, dann ist er relativ massiv und keilförmig und würde ein Schiff, das dagegen fährt, sozusagen ablenken“, sagte Hegger. 

Auch bei den Brücken über den Nord-Ostsee-Kanal seien die Pfeiler meistens am Rande oder außerhalb des Fahrwassers angeordnet, „so dass die Schiffe dort eher auf Grund laufen würden, bevor sie den Pfeiler mit voller Wucht treffen“. Auf ein ähnliches Prinzip setzten auch die Konstrukteure der Hamburger Köhlbrandbrücke.

14.09 Uhr: Wie „CNN“ berichtet, haben mittlerweile auch die Taucheinsätze begonnen. „Jetzt, wo die Sonne aufgeht, sind wir endlich in der Lage, mit dem Tauchen zu beginnen“, sagte Baltimores Bezirksbürgermeister Johnny Olszewski. „Leider konnten wir das vorher nicht tun.“

Olszewski betonte, dass die Ermittlungen zu den Geschehnissen noch andauern, dass aber der Schwerpunkt weiterhin auf der Suche und Rettung der etwa sieben Vermissten Personen liege. „Es fühlt sich für uns alle im Großraum Baltimore wie ein Alptraum an“, fügte Olszewski hinzu.

Einheimische Lotsen steuerten das Schiff

13.54 Uhr: Das Containerschiff wurde zum Zeitpunkt des Unfalls nicht von der eigenen Besatzung, sondern von einheimischen Lotsen gesteuert, wie „CNN“ berichtet. Diese werden eigentlich speziell dafür eingesetzt, um Unfälle wie den am frühen Dienstagmorgen zu vermeiden.

„Lotsen bewegen Schiffe in den und aus dem Hafen von Baltimore“, sagte Marylands Verkehrsminister Paul Wiedefeld auf einer Pressekonferenz am Dienstag. Die genaue Ursache des Unfalls ist derzeit noch ungewiss.

Besatzung hatte Behörde vor Kollision mit der Brücke gewarnt

13.05 Uhr: Wie „ABC News“ unter Berufung auf einen Bericht der US-Behörde „CISA“ (Agentur für Cyber- und Infrastruktursicherheit) schreibt, hatte die Schiffscrew die Behörden über eine drohende Kollision mit der Brücke informiert.

Demnach besage der nicht klassifizierte Bericht, dass das Containerschiff beim Verlassen des Hafens „den Antrieb verlor“. Zudem teilte die Besatzung dem Beamten in Maryland offenbar mit, dass sie die Kontrolle über den Frachter verlor und vor einer möglichen Kollision mit der Brücke gewarnt.

Mehr Meldungen zum Brückeneinsturz in Baltimore lesen Sie auf den nächsten Seiten.

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