AN DIESEM PLATZ IN EINER STADT IN BADEN-WüRTTEMBERG LEBTEN EINST NEANDERTALER

Historisches auf der Ostalb

An diesem Platz in einer Stadt in Baden-Württemberg lebten einst Neandertaler

Wie es wohl war, in einer Höhle zu hausen und bewaffnet mit einem Speer auf Jagd zu gehen? Funde am Fuße von Schloss Hellenstein legen nahe, dass hier vor 80.000 Jahren Neandertaler gelebt haben.

Heidenheim - Das beschauliche Städtchen Heidenheim an der Brenz ist nicht nur bekannt für seine Weltfirma Voith und die Bundesligafußballer des 1. FC Heidenheim, sondern auch in Sachen Kultur ist hier einiges geboten. Unsere Redaktion hat sich auf einen kleinen historischen Stadtrundgang begeben, der zum Abenteuer für die ganze Familie wird.

Knöpfleswäscherin

Start der Zeitreise durch die Vergangenheit ist der Knöpfleswäscherin-Brunnen vor dem Alten Rathaus inmitten der Fußgängerzone. Die Bronzeplastik von Bildhauer Albrecht Kneer zeigt eine Frau beim Waschen der sogenannten Knöpfle, einer schwäbischen Spezialität aus Hefeteig. Einst wollte besagte Frau ihrem Mann eben diese Knöpfle zur Arbeit bringen. Weil sie auf dem Weg dorthin stolperte, landeten die Knöpfle im Dreck. Kurzerhand wusch sie die Knöpfle in der Brenz und brachte sie ihrem Mann zur Arbeit. 

Uhu-Loch

Von der Knöpfleswäscherin aus führt der Weg nordwärts Richtung Eugen-Jaekle-Platz. Vor der ehemaligen Postmetzgerei zweigt der Weg links in die in die Hintere Gasse und weiter zum Schlossaufgang. Anschließend führt die zweite Möglichkeit links zum Uhuloch, einem niedrigen und engen Durchgang zwischen einer Hauswand und der Stadtmauer. Der Sage nach soll in diesem Durchlass einst ein Uhu sein Nest gebaut haben.

Geburtshaus Johann Matthäus Voith

Nicht weit vom Uhuloch entfernt findet sich das Geburtshaus von Johann Matthäus Voith. Er baute die Schlosserei seines Vaters zur Maschinenfabrik aus. Damit legte der im Jahr 1803 geborene Voith den Grundstein für die heutige Weltfirma.

Heidenschmiede – auf den Spuren der Neandertaler

Ausgehend vom Uhuloch Richtung Süden mündet der Weg wieder in die Hinteren Gasse bei der Buchhandlung Konold und weiter zur Straße „Im Flügel“. Auch dort gibt es einen Schlossaufgang – den Hermann-Mohn-Weg - und eben dieser führt zur Heidenschmiede, einer kleinen Felsnische, in der vor rund 80.000 Jahre Neandertaler gelebt haben.

An besagter Stelle entdeckte Hermann Mohn im Jahr 1930 einen Lagerplatz. Dort wurden bei Ausgrabungen rund 5000 Steinwerkzeuge gefunden, die zwischen 50.000 und 80.000 Jahre alt sind. Ein Teil dieser Fundstücke ist im Museum Schloss Hellenstein zu sehen.

Schloss Hellenstein

Oben angekommen thront das Wahrzeichen der Stadt: Schloss Hellenstein. Ursprünglich war das Schloss als Stauferburg zwischen 1130 und 1145 errichtet worden. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1530 ließ Herzog Friedrich I. von Württemberg dort ein Renaissanceschloss bauen. Überbleibsel der ehemaligen Stauferburg ist der Rittersaal, in dem jeden Sommer die Heidenheimer Opernfestspiele stattfinden.

Das Schlossgelände ist für Besucher ganzjährig begehbar. Zu besichtigen sind auch das Museum für Kutschen, Chaisen, Karren sowie das Museum Schloss Hellenstein, in dem unter anderem Fundstücke aus der Heidenschmiede ausgestellt sind.

Übrigens gehört Schloss Hellenstein auch zu den schönsten Schlössern zwischen Aalen und Heidenheim. Außerdem ist das Schloss neben der Voith-Arena und dem Brenzpark und weiteren eines der Top-Ausflugsziele in Heidenheim.

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