UNTERWEGS MIT WEITBLICK: AUF DEN SPUREN DES E1-WANDERWEGS

Wander-Serie

Unterwegs mit Weitblick: Auf den Spuren des E1-Wanderwegs

Wegen der vielen idyllischen Plätze zum Verschnaufen ist der Wanderweg E1 in Ense von Bremen bis nach Waltringen ein wahres Familienerlebnis.

Ense – Ozean, so weit das Auge reicht; Tiere, die im Wasser umherschwimmen und kein Land in Sicht. So sah es bei uns in der Region vor mehr als 70 Millionen Jahren aus. Bis sich – nach weiteren fünf Millionen Jahren – das Wasser langsam zurückzog. Während dieses Prozesses entstand der Haarstrang.

Heutzutage ist der Höhenzug unter anderem für die guten Freizeitmöglichkeiten bekannt. So ist es nur naheliegend, dass einige Wanderwege rund um die Haar angelegt wurden. Einer davon ist die Route E1, welche direkt im Ortskern von Bremen beginnt. Von dort aus geht es in Richtung Haarhöhe. Schließlich wird am Ortsausgang der erste Feldweg der Wanderung erreicht. Nach ein paar Metern stellt sich eine ländliche Idylle ein, die fast aus einem Bilderbuch kommen könnte: links eine Weide, rechts steht der Mais und der Blick richtet sich nach vorne auf die Kornfelder.

Anstieg von 300 Höhenmetern: Belohnung nach dem Klettern

Doch dann gilt es zunächst, die erste große Steigung der Route zu überwinden. Der Anstieg von etwa 300 Höhenmetern wird mit einem atemberaubenden Blick in Richtung Sauerland belohnt. Da es sich anschließend um einen relativ flachen Streckenabschnitt handelt, kann man die Aussicht genießen und sich hinter jeder Biegung aufs Neue von einer geäderten Perspektive auf das Panorama überraschen lassen.

Schließlich werden die letzten Höhenmeter auf dem Kamm des Haarstranges erreicht. Sobald ich das Sirren der Windräder höre, weiß ich, dass ich es geschafft habe und bei einer kleinen Pause den Blick genießen kann. Dabei verhält es sich ein wenig so, wie mit dem Eiffelturm: Die Mittelplattform ist nicht schlecht, aber von ganz oben ist die Sicht einfach am besten. So kann neben dem Sauerland auch noch der Blick in Richtung Lippetal und Soest genossen werden. Auch erste Ausläufer des Ruhrgebietes sind zu erkennen. Gleichwohl sollte bewusst sein, dass auf dem Kamm auch Autoverkehr herrscht, der mitunter die Atmosphäre stört.

Naturschutzgebiet Bremer Bachaue und Enser Naturpfad

Für weitere zehn Minuten halte ich mich anschließend westwärts, bevor der Abstieg in Richtung Waltringen beginnt. Auf dem Weg dahin geht es durch schattige Abschnitte, die nach dem sonnigen Gang auf dem Bergrücken für Abkühlung sorgen. Nachdem der Waltringer Weg gequert ist, führt die Wanderroute an Wiesen, Feldern und Obstbäumen vorbei, bevor ich schließlich auf das Naturschutzgebiet der Bremer Bachaue treffe. Hier geht es wieder in Richtung Ortskern.

Vereinzelt treffe ich auf den Wiesen am Weg und an der Bachaue auf Rinder, die in der Sonne liegen. Begleitet vom Haarstrang auf der linken Seite und dem schattenspendenden Gehölz auf der rechten Seite, wird der Weg durch die Bremer Heide weiter fortgesetzt. Bevor es wieder auf den Waltringer Weg geht, wird rechts abgebogen und in Sichtweite des Rauschenbergs weitergewandert. Ein letzter Höhepunkt auf der Tour ist der Enser Naturpfad. In sieben Schaukästen werden hier wechselnde Ausstellungen gezeigt. Momentan ist das Thema „Literatur im Vorübergehen“, es werden Texte präsentiert, die von Bördeautoren wie etwa Monika Loerchner geschrieben wurden. Durch den Park am Spring gelange ich schließlich wieder zum Startpunkt der etwa acht Kilometer langen Tour.

Insgesamt ist die Strecke besonders für Familien geeignet, da ein Großteil der Wege asphaltiert ist. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass die Steigungen eine gute Grundkondition erfordern. Auch mit Vierbeinern kann die Wanderung mal eine Abwechslung zu der üblichen Gassi-Runde darstellen.

Die Rote

Die Tour ist im Internet unter https://www.bergfex.de/sommer/ense/touren/wanderung/ zu finden (E1: Weitblicktour). Dort kann sie als GPX-Datei heruntergeladen werden, die von GPS-Geräten oder Apps verarbeitet werden kann. Die Wanderroute ist 7,81 Kilometer lang, geschätzte Zeit etwa zwei Stunden.

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